Kirche, Kapellen und andere wichtige Orte in Bodnegg
In einer Kirchengemeinde sind es natürlich in erster Linie immer die Menschen, die die Qualität des Zusammenlebens ausmachen. Aber gleichzeitig haben auch die Orte der Begegnung, des gemeinsamen Betens und Feierns auf verborgene Art prägenden Charakter für das kirchliche Leben.
Schließlich sind diese Orte doch auch entstanden als Ausdruck der Spiritualität, des Glaubens und der Hingabe der Menschen vor Ort. Hier finden Sie viele Informationen, die Ihnen helfen werden, vieles Bekannte bewusster zu sehen und zu verstehen und anderes vielleicht auch erst ganz neu zu entdecken.
Pfarrkirche St. Ulrich und Magnus
Hoch über den Dächern der Ortschaft Bodnegg liegt auf einem steil abfallenden Hügel die Pfarrkirche der Gemeinde. Das erste Gotteshaus an dieser Stelle ist bereits aus dem 13. Jahrhundert dokumentiert: Damals stand hier eine spätromanische Basilika, die zum Konstanzer Landkapitel Ravensburg gehörte. Lesen Sie hier mehr über diese wunderschöne barocke Dorfkirche […]
Kapelle in Oberwagenbach
Die Kapelle in Oberwagenbach – ganz im Süden des Pfarreigebietes – ist Maria und dem heiligen Wendelin geweiht und stammt aus dem Jahr 1866. An die Stifterin, Frl. Theresia Leute (1821-1869), erinnert ein neugotischer Gedenkstein an der Außenwand.
An jedem Sonntagnachmittag treffen sich in dieser Kapelle zahlreiche Gläubige, um die Mutter Gottes zu ehren und zusammen einen Rosenkranz zu beten. Alljährlich findet hier auch das „Kapellenfest“ statt.
Historisches Pfarrhaus
Das barocke Pfarrhaus in Bodnegg stammt aus dem Jahr 1731. Es wurde vom Kloster Weißenau erbaut, zu dem Bodnegg damals gehörte. Das Gebäude wurde nicht nur als Pfarrhaus für den örtlichen Priester erbaut, sondern es war zugleich ein Ort des Rückzugs und der Erholung für den jeweiligen Abt des Klosters. Bei Fernsicht hat man von hier aus einen atemberaubenden Blick über den Bodensee bis weit hinein in die Schweizer Berge. Auch heute noch dient es als einzig verbliebene Pfarrerwohnung in der Seelsorgeeinheit. Zudem beherbergt es das Pfarrbüro für Grünkraut und Bodnegg sowie Wohnräume für Flüchtlinge.
Die Patrone der Bodnegger Pfarrkirche
St. Ulrich
Der heilige Ulrich (890 – 973) war von 923 bis zu seinem Tod Bischof von Augsburg. Er stammte aus adligem Hause und wurde schon früh für eine kirchliche Karriere vorbereitet. Schon in seinen ersten Jahren als Bischof veranlasste er, dass die Stadt Augsburg wegen der zunehmenden Einfälle ungarischer Truppen verbesserte Verteidigungsanlagen und eine richtige Stadtmauer bekam. Als das überlegene ungarische Heer im Jahr 955 vor Augsburg stand, organisierte und befehligte Ulrich die erfolgreiche Verteidigung und trug so dazu bei, dass Kaiser Otto I. mit seinen herbeigeeilten Truppen kurz darauf die Ungarn in der historischen Schlacht auf dem Lechfeld entscheidend schlagen konnte. Ulrich hatte damit einen wichtigen Beitrag zur Verteidigung des christlichen Abendlandes geleistet, was seinem Ansehen weit über die Grenzen hinaus einen großen Schub gab. In den folgenden Jahren zog er sich aber mehr und mehr auf seine rein geistlichen Aufgaben zurück, setzte sich für die Mission ein und die Armen und war ein beim Volk überaus beliebter Bischof.
Die Legende besagt, dass Bischof Ulrich einem Boten des Herzogs von Bayern als Wegzehrung ein Stück Braten mitgegeben habe – an einem Freitag! Der Bote aß es aber nicht, sondern wollte es zuhause seinem Herrn zeigen, damit dieser sehe, wie wenig Ulrich die kirchlichen Vorschriften achtete. Als er es herauszog, war es aber kein Braten mehr – sondern ein Fisch! So wird der heilige Ulrich auch heute noch meist mit einem Fisch in der Hand dargestellt.
St. Magnus
Historisch Gesichertes kann zum heiligen Magnus wenig gesagt werden: Er lebte im 8. Jahrhundert wahrscheinlich zunächst als Einsiedler. Manche Quellen sagen, dass er ein Schüler des heiligen Gallus war. Als dieser starb, soll er Magnus seinen Stab überreicht haben. Magnus gilt als erster Abt des Benediktinerklosters bei Füssen. Sein Einfluss muss jedoch groß gewesen sein, denn er gilt als Apostel des Allgäus. Manche halten ihn für einen iroschottischen Mönch, andere glauben, er stamme aus St. Gallen. Jedenfalls wird er als Missionar im weiteren Bodenseeumfeld in einem Atemzug mit dem heiligen Gallus und dem heiligen Kolumban genannt.
Der Legende nach soll er einen Bären gezähmt und einen Drachen getötet haben. So wird er manchmal in Verbindung mit diesen Tieren dargestellt oder schlicht als Abt mit benediktinischem Gewand, Brustkreuz und Krummstab.
Die beiden abgebildeten Heiligenfiguren stammen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und befinden sich im barocken Hochaltarensemble in der Bodnegger Pfarrkirche links (Hl. Magnus) und rechts (Hl. Ulrich) zu Füßen des großen Kreuzes.