Seit dem 13. Oktober bin ich also „alt“ oder auch endlich „weise“ geworden oder „gscheid“, wie der Schwabe sagt. Betrachten kann man es so oder so, und hierzu wie dazu eine Meinung haben. Jedenfalls kann ich auf einen unvergesslichen, wunderschönen und großartigen Geburtstag zurückblicken, der mir zwar am Tag danach noch in den Knochen steckte, weil man eben keine 21 geworden ist, aber mittlerweile hat sich die Verfassung wieder stabilisiert. Die vielen Karten sind gelesen, Geschenke geöffnet, Emails und Mobilnachrichten mehr oder weniger beantwortet, aber eines will ich an dieser Stelle nicht vergessen: Nämlich Danke zu sagen! Meinem Pastoralteam, den Gewählten Vorsitzenden und den ganzen Kirchengemeinderäten, die dieses Fest heimlich und großartig organisiert haben, die mich mit so lieben und guten Worten beschenkt haben, und die mich mit einem einmaligen Geschenk zum Lachen gebracht haben, dass ich wohl künftig eine Schwarzwaldtanne als Christbaum felsenfest aufstellen könnte. Verdient habe ich das alles nicht und umso demütiger bin ich, weil ich eher um meine Kanten als um meine Stärke weiß. Umso größer aber ist die Dankbarkeit für alles Unverdiente!
Herrn Bürgermeister Söndgen danke ich für seine Gastfreundschaft im Dorfgemeinschaftshaus Bodnegg und für die wohltuenden Worte und das Geschenk, wofür ich auch Frau Bürgermeisterin Liebmann und Herrn Bürgermeister Lehr zu Dank verpflichtet bin. Ich habe zwar in meinem Leben erst ein Glas Gin getrunken, aber es ist doch erstaunlich, welche Gerüchte und Meinungen ein solcher Tag kondensiert. Und was nicht ist, das kann zumindest jetzt mit einem Gin-Vorrat für die kommenden Jahre ja noch werden.
Der Tag war reich an so vielen Umarmungen und Glücks- und Segenswünschen und zahlreich-unzähligen Händedrücken. Und eigentlich war das alles zu viel für einen einzigen Tag. Allen bin ich von Herzen dankbar, und in Wort und Schrift haben mir so viele Menschen liebenswerte, warmherzige und bestärkende Worte für meinen Dienst hier in unserer Seelsorgeeinheit mitgegeben. Es wäre falsch, hier die Einen oder Anderen extra zu erwähnen, wobei manches kuriose Geschenk es wert wäre, erwähnt zu werden. Aber das würde den Rahmen sprengen. Eine Begegnung will ich aber schildern: In die Schar der Gratulanten kam eine Frau, die augenblicklich in der Wollmarshöhe in Bodnegg auf Kur ist. Schon die Woche zuvor war sie im Gottesdienst und auch an diesem Sonntag mit seiner wunderbaren Festlichkeit. In Russland ist sie geboren und eine Atheistin, wie sie mir sogleich anvertraut hat, aber sie war vom Gottesdienst in einer Tiefe berührt und die Gemeinschaft und das Miteinander hat sie so angesprochen, wie selten ein Ereignis. Auch das habe ich als ein unglaublich schönes Geschenk empfunden, das für uns alle ein Geschenk sein kann, das uns zeigt, was wir anderen durch unseren Glauben weitergeben und weiterschenken können. Ohne, dass es auf einem Papier steht und ohne, dass es beabsichtigt war. Der Mensch denkt, und Gott lenkt.
Allen sage ich von Herzen Danke und vergelt´s Gott!
Ihr Pfarrer Florian Störzer