Die Tage werden derzeit zwar kürzer, wie der Volksmund im Blick auf das Sonnenlicht sagt, aber in Wirklichkeit sind die Tage immer gleich lang. Dennoch werden die Tage gefühlt wirklich immer kürzer, sie vergehen wie im Flug, die Zeit scheint schneller an einem vorbeizueilen. Das könnte Grund zum Klagen sein aber sicherlich nicht hilfreich. Vielmehr ist es wichtig, den Tag immer von Neuem mit Freude und Dankbarkeit anzunehmen, ihn mit allen Gegebenheiten auf sich wirken zu lassen und die Aufgaben, die einem gestellt sind, anzugehen. Paul Weismantel hat es wunderbar formuliert und das Leben in den Kontext mit seinem treuen Wegbegleiter, Gott, gestellt. Versuchen Sie es einmal, jeden Tag schöne Ansichten per Foto einzufangen, zu beobachten und einfach wunderbare Momente und Begebenheiten zu Herzen gehen lassen, eventuell auch aufzuschreiben. Sammeln Sie den Tag über gelungene Situationen, die Ihnen gut getan und Sie erfreut haben. Das verändert den Blick und bleibt nicht beim Negativen und Schweren stehen. Denn jeder Tag bietet mehr schöne Momente als andere. Gott hat uns allen mit seiner Schöpfung überaus reich beschenkt. Das müssen wir nur sehen und bewusst wahrnehmen. Wir dürfen nicht stehen bleiben bei dem wenig Unangenehmen und Belastenden, das unser Leben in Beschlag zu nehmen und zu bestimmen droht. Der gute Blick ist wie Urlaub, ist Kraftquelle und motiviert, hoffnungsfroh und zuversichtlich den Weg nach vorne zu gehen:
Mit allen Sinnen – von Paul Weismantel
Mit offenen Händen will ich empfangen und
weitergeben, womit du mich heute beschenkst.
Mit hörendem Herzen will ich durch diesen Tag
gehen, den du für mich geschaffen hast.
Mit staunenden Augen will ich all die Zeichen
wahrnehmen, mit denen du mich heute berührst.
Mit hellwachen Ohren will ich allem lauschen,
wodurch du an diesem Tag vielfältig zu mir sprichst.
Mit ganzer Kraft will ich heute tragen und ertragen,
was mir auferlegt ist.
Mit starkem Willen will ich jeden Tag dir überlassen,
was allein du wandeln kannst.
Pfarrer Edgar Briemle, Administrator