Die Kirche von Bodnegg ist seit der Gründung der Rosenkranzbruderschaft im Jahre 1669 bis ins 20. Jahrhundert hinein ein kleiner regionaler Marienwallfahrtsort gewesen. Gepilgert wurde zur „Maria von Bodnegg“, dargestellt in einer frühbarocken Marienstatue mit Jesuskind. Es gibt sogar ein fünfstrophiges Pilgerlied, mit dem sie besungen wurde. Sie stand alten Quellen zufolge früher einmal auf dem Hochaltar, später dann auf dem Bruderschaftsaltar. 1875 wurde sie aus der Kirche entfernt, fand danach aber noch einmal einen Platz in einer Wandnische auf der Männerseite bis zur Kirchenrestaurierung im Jahr 1962. Von dort aus kam sie dann ins Pfarrhaus, wo sie noch einige Zeit im Flur vor dem Pfarrbüro stand, und letztlich auf den Dachboden. Viele ältere Bodnegger können sich noch an sie erinnern. Auf einer farbigen Postkarte der Kirche, vermutlich aus der Zeit um 1930 mit den früheren neugotischen Altären (entfernt 1962), wurde die Bodnegger Kirche noch als „Wallfahrtskirche“ betitelt. Dazu wurden wohl auch vor dem Friedhofstor Rosenkränze und andere Wallfahrtsartikel angeboten.
Mit finanzieller Unterstützung, mit Hilfe von Spenden und Anregungen von einigen Gemeindemitgliedern wurde die Statue von Kirchenrestauratorin Annette Stacheder restauriert, die v.a. die Feinheit der Gesichts-züge und der Hände der beiden Figuren hervorhob. Das Szepter, das nicht mehr auffindbar war, musste neu angefertigt werden. Und so beschloss der Kirchen-gemeinderat noch zusammen mit Herrn Pfr. Michael Stork in 2019, die Maria von Bodnegg in die Kirche zurückzuholen. Es wurde der frühere Standort auf der Männerseite auf einem Wandsockel in einer Höhe, auf der die Statue nicht erreicht werden kann, befürwortet. Im Mai 2021 ist es nun soweit: „die Maria von Bodnegg“ hat wieder ihren Platz in der Kirche bekommen. Schauen Sie sich die frühbarocke Strahlenmadonna bei Ihrem nächsten Besuch in der Kirche gerne genauer an.