In diesem Jahr haben wir uns als Seelsorgeeinheit dazu entschlossen, dass wir allen haupt- und ehrenamtlich Tätigen, allen Freunden, Partnern und Institutionen keine klassische Weihnachtskarte, wie eigentlich alle Jahre wieder, zukommen lassen. Es war in der ohnehin umtriebigen Adventszeit ein nicht unerheblicher Aufwand, der uns nicht selten an den Rand des Möglichen gebracht hat. Dafür haben wir uns entschlossen, dass wir der Sternsinger-Aktion eine großzügige Spende zukommen lassen, die ansonsten für Druck, Papier und Porto angefallen wäre, und wir hoffen, dass wir diese Entscheidung hoffentlich auch in Ihrem Sinne getroffen haben, obgleich Sie nun eben keine Karte in den Händen halten, sondern diesen Gruß im Amtsblatt, auf unserer Homepage, per Email oder im Schaukasten lesen.

Dennoch soll der Dank für das Zurückliegende, die Hoffnung auf das Vorausliegende, und die Wünsche zum diesjährigen Weihnachtsfest auch nicht einfach übergangen oder gar vergessen werden. Auf diesem Wege wollen wir Ihnen im Namen unseres Pastoralteams und unserer Pfarrgemeinden in Bodnegg, Grünkraut, Schlier und Unterankenreute gesegnete, frohe und glückliche Weihnachten wünschen! Und wir wollen Danke sagen für Ihren Anteil an unserem vielfältigen Gemeindeleben als Kirche!

Es sind weniger die Worte, die das Geheimnis von Weihnachten fassen können, sondern mehr das mitfühlende Herz, das eine einzige Nacht zur Heiligen Nacht macht. Eine Nacht, die dadurch hell wird, weil Gott in sie bleibend und unhintergehbar eingetreten ist. Aber brauchen wir ihn überhaupt, diesen Gott? In diesem Jahr gab es zahlreiche Feierlichkeiten, die den 75. Geburtstag des Grundgesetztes begingen und in denen an die Väter und Mütter unserer Verfassung gedacht wurde, die nach der dunkelsten Zeit des vergangenen Jahrhunderts einen mutigen Neuanfang formulierten. Ihre Erfahrung, dass Recht gebrochen werden kann und zu schlimmstem Unrecht werden kann, führte in der Präambel des Grundgesetztes von 1949 zu der großartigen Formulierung: „Im Bewusstsein vor Gott und den Menschen…“. Ob eine heutige Verfassung einen Gottesbezug an erster Stelle nennen würde, sei dahingestellt.

Weihnachten ohne Gott wäre eine reine Oberflächlichkeit ohne Inhalt und Tiefe. Auch wenn der Glaube es schwer hat und auch, wenn der Glaube mitunter seine Schwere hat, so sagt uns Weihnachten wie kein anderes Fest, dass Gott in das Leben dieser Welt gehört und dass er in diese Welt und in jedes Leben kommen will. Nicht um es schwerer zu machen, sondern um aus der Oberfläche in die Tiefe zu führen, um in der Verlassenheit ein Ziel zu geben, um in der Dunkelheit ein Licht zu schenken. Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben, dass in Ihrem Herzen eine Berührung mit diesem tiefen Geheimnis von Weihnachten möglich wird – und Ihr Leben dadurch Glück erfährt! Gesegnete, frohe und gnadenreiche Weihnachten Ihnen allen

Ihr Pfarrer Florian Störzer