Die katholische Seelsorgeeinheit Vorallgäu hat letzten Mittwoch zum Vortrag über Pater Domenico da Cese (1905 – 1978) eingeladen. Mitreißend und sehr berührend erzählte Schwester Petra-Maria Steiner, Ordensfrau von der Ordensgemeinschaft Vita Communis vom Leben des Pater Domenico, dem Freund und geistlichen Bruder des bekannteren Pater Pio. Die Lebendigkeit des Vortrags rührt auch daher, dass Schwester Petra-Maria hauptsächlich in Manoppello, dem Ort des Volto Santo – dem geheimnisvollen Muschelseidentuch mit dem Antlitz Jesu Christi – lebt. So ist es auch das Volto Santo, das Schwester Petra-Maria mit Pater Domenico da Cese verbindet, denn er wurde 1966 gegen seinen Willen von den Oberen seines Kapuzinerordens nach Manoppello entsandt. Mit vielen persönlichen Erzählungen, Anekdoten, Bildern und Filmchen wurde der außerordentliche Lebensweg des Paters, der von einem tiefen Glauben und großer Demut geprägt war, anschaulich und sehr kurzweilig vorgetragen. Schwester Petra-Maria, die vom Vatikan für die Recherche zur Seligsprechung von Pater Domenico beauftragt wurde und Herausgeberin eines Bildbandes über ihn ist, konnte auch von seinen wundersamen Gaben berichten. Er war tatsächlich ein besonderer Mensch, dieser Pater Domenico da Cese und fast will man sagen, er war ein Heiliger. Aber dies zu beurteilen steht nur dem Vatikan zu und für den ersten Schritt, die Seligsprechung arbeitet Schwester Petra-Maria mit ganzem Herzen. Es sind eben die Heiligen, die nicht umsonst so heißen, da sie viel Heil in unser Leben, in unsere Welt bringen können. Und dieses Heil hat uns Schwester Petra-Maria an diesem Abend einmal mehr spüren lassen.

Den Abschluss des Vortrages bildete ein Foto vom Segen mit dem Antlitz Christi auf seinem Schweißtuch durch Gerhard Ludwig Kardinal Müller und den Erzbischöfen Bruno Forte aus Chieti-Vasto in den Abruzzen und Salvatore Cordileone aus San Franzisco in Kalifornien. Dieser einmalige Segen der drei Bischöfe machte uns in Erinnerung an den letztjährigen Vortrag über das Volto Santo von Schwester Petra-Maria noch einmal deutlich, dass der Schöpfer des Himmels und der Erde am Ende der Tage nicht Buch geworden ist, sondern Mensch.

Christine Hengstler, 2. Vorsitzende des Kirchengemeinderats Schlier für die Seelsorgeeinheit Vorallgäu